Mittwoch, 6. November 2013

DONUT ODER MUFFIN? - APFELSAFT-DONUT-MUFFINS


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Unsere Tageszeitung, die
"Bangor Daily News", informiert nicht nur mit gut recherchierten Berichten und ausgezeichneten Fotos, sondern veröffentlicht auch oft interessante Rezepte, von denen ich schon etliche nachgekocht oder -gebacken habe.

Kurz bevor ich meine diesjährige Herbstreise nach Hamburg antrat, war mir ein Muffinrezept aufgefallen, dass mich sofort sehr neugierig machte.
 

Ich hatte nach Rezepten mit Äpfeln geguckt, weil ich noch eine ganze Tüte am Strassenrand gesammelter Falläpfel besass, für die ich, nach zwei Apple-Pies, dringend eine weitere Verwendung suchte.

Erster Backversuch: gut, aber noch etwas zu süss
Fia's Apple Cider Donut Muffins versprachen Muffins, die wie Donuts schmecken sollten.

Ich mag Donuts gern, (wenn sie nicht teigige Massenware à la Dunkin Donuts sind), aber davon hatte ich noch nie etwas gehört.

Donuts gibt es sowohl als fritierte und als ofengebackene Version.

Donut-Muffins gehören natürlich zur letzteren Variante.

Mein erster Versuch, mit halbem Rezept - ich wollte ja keine Armeen sättigen - gefiel mir schon recht gut, war aber noch etwas überarbeitungsbedürftig. 

Obwohl ich den Zucker bereits massiv reduziert hatte, waren uns die Muffins immer noch zu süss. Und die (bei amerikanischen Bäckern überaus beliebte) Muskatnuss übertönte den feinen Apfelgeschmack, obwohl ich auch hier die Menge halbiert hatte.

Die Konsistenz erinnerte aber deutlich an Donuts, und der Teig war auch schön saftig. Trotzdem fand ich, die Muffins könnten ruhig noch ein bisschen mehr Apfel vertragen. 

Meinem Sohn in Hamburg schwärme ich immer von meinen Backwerken am Telefon vor. Diesmal, versprach ich ihm, würde ich bei meinem Besuch etwas in seiner Küche für ihn backen.

Apfelstückchen geben den Donut-Muffins ihre Saftigkeit
Von meiner Cousine Uta hatte ich ein paar schöne Boskoop-Äpfel mitgebracht, und mein Sohn isst gern Donuts.

Was lag also näher als ein zweiter Versuch mit Apfel-Donut-Muffins?

Mit einem ganzen Apfel, noch weniger Zucker und nur einer Prise Muskatnuss fielen die Muffins so lecker aus, dass Per und seine Freundin sie im Nu vertilgten. 

Begeistert backte ich noch ein weiteres Blech für die netten Leute von Public Address, meinem Hamburger Zweitarbeitgeber: auch hier waren sie ein voller Erfolg! 

Das Originalrezept enthält süssen Apfelsaft ("Cider"), ich habe die Muffins aber auch schon mit herbem, alkoholhaltigen Cidre (amerikanisch: "Hard Cider") gebacken. Beides schmeckt gut. 


APFELSAFT-DONUT-MUFFINS  (10 Stück)

   1 gr. Boskoop-Apfel, geschält und fein gewürfelt (ca. 125 g netto)
120 ml naturtrüber Apfelsaft oder Cidre (1/2 Tasse)
  57 g weiche Butter
  45 g weisser Zucker
  35 g brauner Zucker
   1 ½ Eier *)
  2 EL Pflanzenöl
½ TL Vanilleextrakt oder 1 TL Vanillezucker (dann Zucker um einen Teelöffel reduzieren)
60 ml Milch (1/4 Tasse)
130 g Weizenmehl Typ 405
  35 g Vollkornweizenmehl (im Originalrezept nur weisses Mehl)
¾ TL Backpulver (4 g)
¼ TL Backnatron (1 g)
¼ TL Salz
½ TL Zimt
1 Prise Muskatnuss
¼ TL Ingwer
¼ TL Nelken
Apfelsaft oder Cidre zum Eintauchen
Zimtzucker zum Bestreuen

*) Um ein Ei zu halbieren, stellt man eine Tasse auf die Waage, schlägt das Ei hinein, und sieht wieviel es wiegt. Dann verrührt man es gut und nimmt die Hälfte für den Teig.

Ofen auf 180ºC vorheizen. 10 Mulden eines Muffinblechs einfetten.


Apfelwürfel und Saft in einem kleinen Topf aufkochen lassen, dann bei geringer Hitze köcheln, bis die Apfelstücke weich, aber nicht ganz zerfallen sind.

Trockene Zutaten mit dem Schneebesen gut verrühren
 
In einer mittleren Schüssel Mehl, Backpulver, Natron, Salz und Gewürze mit dem Schneebesen kräftig miteinander verrühren.

Nasse Zutaten separat mit dem Mixer mischen

Mit dem Mixer Butter und Zucker in einer grossen Schüssel schaumig rühren. Ei hinzufügen und mixen, bis sich alles verbunden hat, dann Öl, Vanille und Milch gut unterrühren.

Trockene und feuchte Zutaten werden nur knapp miteinander verrührt

Mehlmischung in 2 Portionen in die Eier-Buttermasse geben und nur so lange mixen, bis sich alles gerade eben miteinander verbunden hat. Dann die Apfelwürfel mit der Kochflüssigkeit unterheben.

Als letztes Apfelwürfel mit Saft vorsichtig unterheben

Teig auf die 10 Muffinmulden verteilen. 15 Minuten lang backen, bis sie leicht gebräunt sind (Nadelprobe). Die Oberfläche soll sich bei Fingerdruck noch elastisch anfühlen!

Die Teigmenge reicht für zehn normalgrosse Muffins
  
Muffins 5 Minuten in der Form abkühlen lassen. Währenddessen Apfelsaft (oder Cidre) und Zimtzucker in zwei Tassen bereitstellen.

Die Muffins werden in Saft getunkt und mit Zimtzucker bestreut
  
Muffins aus der Form lösen, und auf ein Kuchengitter setzen (Backblech oder grosses Stück Papier darunter legen). Jeden Muffin mit der Oberfläche kurz in den Saft tunken und sofort mit Zimtzucker bestreuen.

Pers kleine Küche hat alles für Mutters Bäckerei

6 Kommentare:

  1. Gestern habe ich mich an den Muffins versucht. Frustrierenderweise sind sie mir völlig misslungen! Ich habe den Teig von 10 auf 24 Stück hochgerechnet. Die Konsistenz ähnelte jedoch eher Pfannkuchenteig - ich denke, ich hätte ihn auch so verwenden können. In der Form sind die Muffin-Pfannkuchen auch kaum aufgegangen. Bei den Mengenangaben ist Dir sicher kein Fehler unterlaufen? Beinhaltet die Angabe beim Apfelsaft auch schon die benötigte Menge für das Eintunken? Glücklicherweise ist mir gestern zumindestens ein schönes Körnerbrot gelungen - mit französischen Weichkäse noch warm ein Hochgenuss!
    Viele Grüße Michael

    ps
    Die Cookies waren wirklich lecker!

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    1. Michael, was für eine Sorte Äpfel hast du genommen? Waren sie vielleicht zu sehr zerkocht? An der Apfelsaft- und Milchmenge kann die Dünnflüssigkeit eigentlich nicht liegen, denn ich habe die Muffins mittlerweile bereits 4 x gebacken, in Maine und in Hamburg, und sie sind immer gleich gut geworden. Vorsichtshalber hab ich auch noch mal in Fia's Originalrezept nachgeschaut - die Mengen sind die gleichen (umgerechnet auf die Hälfte).
      (Die Eintauchflüssigkeit für hinterher ist darin nicht enthalten).
      Könnte es sein, dass du den Teig etwas zu lange gerührt hast? Muffins, die nicht recht aufgehen und eher fest sind, wurden im Allgemeinen zu ausgiebig bearbeitet. Trockene und feuchte Zutaten dürfen nur kurz vemischt werden, damit sie sich gerade eben verbinden, und die Äpfel werden dann vorsichtig untergehoben. Möglicherweise hat das wegen der grösseren Menge auch einfach länger gedauert, und war dann zu viel des Guten.
      Es tut mir jedenfalls leid, dass du eine Enttäuschung erlebt hast. Ich finde so etwas auch immer sehr ärgerlich. Schön, dass doch wenigstens die Cookies ein Erfolg waren.
      LG, Karin

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  2. Hallo Karin, ich habe Boskoop genommen. Ich bin eigentlich auch nicht wirklich tieftraurig. Die Ungewissheit, ob das Backen zum gewünschten Ergebnis führt oder nicht, ist für mich als Hobby-Bäcker gerade das Spannende. Ich muss ja nicht davon leben. Ich werde es einfach noch einmal versuchen. Vielen Dank für Deine Hinweise.
    Viele Grüße
    Michael

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    1. Ja, wenn mir ein Rezept im Prinzip gefällt, lasse ich mich auch nicht durch ein weniger gelungenes Ergebnis abschrecken. Habe gerade einen neuen Versuch mit Banana-Walnut-Muffins gestartet, wo ich auch nicht genau wusste, warum es mir beim ersten Mal nicht so gut geschmeckt hat, wie in dem B&B in New Orleans, wo ich sie mehrmals begeistert gegessen hatte.

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    2. Es hat funktioniert! Die Äpfel nur einmal aufgekocht und das Mehl nur vorsichtig untergehoben.
      Michael

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    3. Woohoo! Prima, dass du nicht aufgegeben hast!
      Demnächst werde ich über die besten Bananen-Walnuss-Muffins posten, die ich je gegessen habe (da musste ich übrigens auch erstmal etwas herumprobieren).
      LG, Karin

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