Shore Path mit Frenchman Bay auf Mount Desert Island |
Der "Shore Path", ein beliebter Spazierweg entlang der Frenchman Bay in Bar Harbor, ist von Kartoffelrosen gesäumt. Die ursprünglich aus Japan stammende Rosa Rugosa ist nicht nur wegen ihres dekorativen Aussehens in Europa und Amerika beliebt, sondern auch weil sie auf salzigen Böden gedeiht, und daher angepflanzt wird, um Dünen zu stabilisieren und Küstenerosion zu verhindern.
Kartoffelrosen haben hübsche rosa, weisse, und manchmal auch rote Blüten und glänzend grüne Blätter. Zu dieser Jahreszeit sind es allerdings eher ihre grossen Hagebutten, die meine Jäger- und Sammlerinstinkte wecken.
Als Kinder pflückten wir Hagebutten hauptsächlich wegen ihrer Kerne - mit diesem "Juckpulver" konnte man seine Mitschüler wunderbar durch Überraschungsattacken von hinten ärgern. In den Halsauschnitt gesteckt, jucken die Kerne nämlich ganz fürchterlich, und sind nur schwer wieder loszuwerden.
Reifende Hagebutten |
Dieses Jahr haben wir eine Rekordernte, so dass ich mir die dicksten und reifsten Früchte aussuchen konnte - nicht eine so magere Ausbeute wie im letzten Sommer, wo ich zu spät kam, und mit dem vorlieb nehmen musste, was noch an mickrigen, verschrumpelten Hagebutten übrig war.
Hagebutten enthalten eine Menge Vitamin C |
Die Marmelade schmeckte zwar gut, aber es war die reinste Sklavenarbeit, sie zuzubereiten!
Als wir nach Mount Desert Island zogen, und ich überall die vielen Kartoffelrosen sah, wollte ich noch einmal einen Versuch wagen.
Auf der Suche nach einem einfacheren Rezept erinnerte ich mich an die "hobbythek". In dieser früheren WDR-Sendung präsentierte Jean Pütz Do-it-yourself Methoden für alle möglichen interessanten Sachen - wie das Kochen mit Wildpflanzen und -früchten.
Für seine Hagebuttenmarmelade muss man nicht mühselig die Kerne herausschaben, sondern nur die Stiele und Blüten entfernen. Äpfel liefern natürliches Pektin, und die Früchte werden in Rotwein gekocht. Man braucht allerdings ein bisschen Muskeln, um das gekochte Fruchtmus durch ein Sieb zu drücken, mit einer Flotten Lotte geht das ein bisschen einfacher.
Versucht nicht, die ganze Fruchtmasse auf einmal zu verarbeiten, sonst verstopfen Sieb oder Flotte Lotte. Drückt erst die halbe Menge durch, entfernt die Restschicht aus Kernen und Schalen, und nehmt euch dann die zweite Hälfte vor. Dieser Schritt ist ein bisschen anstrengend, aber das Ergebnis lohnt die Mühe! Die Zugabe von Zitronensaft am Schluss gibt dem milden Hagebuttenaroma eine frische Note.
Notwendige Zutaten |
1.5 kg Hagebutten (ungeputzt gewogen)
750 g Granny Smith Äpfel
550 g Zucker
550 g Zucker
200 g Wasser
100 g Rotwein (trocken und fruchtig)
100 g Rotwein (trocken und fruchtig)
Saft von 1/2 - 1 Zitrone
1 Packung Dr. Oetker Gelfix Extra 2:1 (oder 4 geh. TL Apfelpektin HVM)
1 Packung Dr. Oetker Gelfix Extra 2:1 (oder 4 geh. TL Apfelpektin HVM)
5 heiss ausgespülte, saubere Marmeladengläser mit Twist-off Deckeln auf Küchenpapier bereitstellen.
Hagebutten waschen. Blüten und Stiele entfernen. Ganze Äpfel grob raffeln.
In einer kleinen Schüssel Gelfix mit 100 g Zucker vermischen.
In einem grossen Topf Hagebutten, Äpfel, Wasser, Rotwein und restliche 450 g Zucker zum Kochen bringen. Zugedeckt bei niedriger Hitze 1/2 Stunde köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren.
Hälfte der Fruchtmasse durch ein Sieb oder eine Flotte Lotte rühren, um Kerne und Schalen zu entfernen. Durchgerührte Früchte zurück in den Kochtopf geben. Sieb (oder Flotte Lotte) grob reinigen, und die andere Hälfte der gekochten Hagebutten ebenfalls durchrühren.
Zitronensaft und die Gelfixmischung zum Fruchtmus geben und alles gut verrühren. Die Masse zum Kochen bringen, und bei grosser Hitze unter ständigem Rühren 3 Minuten lang kochen lassen.
Heisse Marmelade bis zum obersten Rand (!) in die vorbereiteten Gläser füllen. Mit Deckeln verschliessen. Gläser 10 Minuten lang auf den Kopf stellen, damit ein Vakuum entsteht.
Das leckere Ergebnis lohnt die Mühe! |
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